Die Kathedrale von Palma de Mallorca
Wir sind kurzfristig vor der schlechten Wetterprognose über den Feiertag geflüchtet, und haben das keineswegs bereut – aber seht und lest selbst in den nächsten Zeilen mehr darüber!
Wenn man den Namen dieser Insel hört, gibt es wohl primär EINE Assoziation: grölende Horden von Sangria-schlürfenden Touristenherden vorwiegend aus Deutschland (das können aber auch Österreicher, Holländer, Briten usw ). Ich kann euch beruhigen – genau DAS wollten wir nicht kennenlernen,, sondern die vielen schönen Seiten dieses so naheliegenden Traumziels, und – vorweg – ein paar davon konnten wir kennenlernen.
Aller Anfang ist schwer…
Das zeigte sich bereits aufgrund der Kurzfristigkeit der Buchung,welche online erfolgte. Opodo hat sich hierbei hartnäckig gegen meine mehrfachen Buchungsversuche gewehrt, sodaß es letztlich via booking wie immer problemlos klappte, und dann noch via lastminute.com den Flug und das Leihauto gebucht. Schon konnte uns nichts mehr abhalten, und los ging’s via München und Direktflug nach Palma de Mallorca.
Der erste Eindruck
Via Shuttle ging es vorerst zum Abholen des Leihwagens bei Drivalia; der Transfer ließ etwas auf sich warten, dort angekommen schaffte es die Dame am Schalter schließlich, uns zusätzliche Kosten für eine „dringend notwendige“ zusätzliche Versicherung aufzuschwatzen, die es ziemlich sicher nicht gebraucht hätte. Summa summarum waren wir dann aber doch zufrieden, da wir mehr oder weniger ein nigelnagelneues Auto bekommen haben, und die Rückgabe dann superschnell samt 5-minütigem Shuttle zum Flughafen geklappt hat, sodaß wir Drivalia nochmal mit einem blauen Auge davonkommen lassen.
Bevor wir an unsere „Endstation Sehnsucht“ ( zumindest dieser Reise) weiterfuhren, machten wir eine kurzen Abstecher in die Altstadt von Palma, um gleich mal zu erfahren, daß dort wirklich, trotz der frühen Jahreszeit Anfang Mai, richtig viele Touristen unterwegs waren, und auch der Aperol Sprizz hier mit 12.- einen satten Zuschlag kostete…aber, was soll’s, wir haben ja Urlaub, da soll es darauf nicht wirklich ankommen, oder?
Hier ein paar Eindrücke dieses Abstechers:
In der Altstadt von Palma de Mallorca Wunderschöne alte Gebäude in Palma Einmal mehr die Kathedrale… Mit Fiaker – fast wie in Wien Die Prachstrasse mit Edelboutiquen in Palma
Unsere Homebase: Playa de Muro

Nachdem wir ja bei diesem Aufenthalt aktiv und entspannen wollten, hatten wir uns für ein schönes Hotel direkt am Strand entschieden: das Palace de Muro – und vorweg: es hat unsere Erwartungen erfüllt bzw in kulinarischer Hinsicht mehr als übertroffen! Wir waren ja wirklich schon in vielen Hotels und an vielen Plätzen auf dieser Erde, aber was die Köche hier jeden Tag frisch ans Buffet zauberten, war wirklich sensationell gut ( die WAhrheit wird dann wohl die Waage zuhause ans Tageslicht bringen ) 😉 Da gibts schon mal einen riesigen „Daumen hoch“ !
Nachdem uns der erste Tag gleich mit viel Sonne begrüßte, konnten wir es uns nicht verkneifen, mal ein paar Stunden an den Pool zu gehen ( der übrigens noch sehr frisch war, eine Folge der auch hier noch kühlen Nächte und auch recht frischen Tagestemperaturen – perfekt für unsere Bergtouren und Wanderungen! )
Viel me(e)hr als nur Pool und Ballermann…

Wir wollten ja aktiv sein, also….
Am späten Nachmittag hatte ich dann aber doch noch spontan eine Wanderung rausgesucht – und die sollte gleich das erste Naturhighlight unseres Aufenthaltes werden: Mirador Migdia de la Penya, ein wunderschöner Aussichtspunkt bei Alcudia. Anfangs über einen schönen Forstweg durch Wälder, dann auf schmäler werdenden Steig mit durchgehend herrlicher Aussicht aufs Meer, durch ein pittoreskes Mauertor ( nichts für Beleibte, sorry ), vorbei an neugierig dreinschauenden Ziegen bis auf den Zielpunkt mit herrlichem Rundumblick und einer Kanone…leider konnten wir nicht auf der Kanonenkugel runtereiten, aber der Weg war es wert, auch wieder runter gegangen zu werden…hier ein paar Eindrücke dieser Wanderung.
Beeindruckende Felsformationen am Weg zum Mirador Wie Baron Münchhausen einst auf der Kanone(nkugel) Interessant, was da wohl drinsteckt? Wo ein Baum – da muss ich rauf zur besseren Aussicht!
Tag 2 hatte ich dann eine Wanderung mit Turm ( für meine Prinzessin *gg* ) und entlang der Küste ausgesucht, nämlich ausgehend von Cala Mesquida. Wieder ein Volltreffer-seht selbst:
Nachdem der Tag doch recht lang war, gönnten wir uns nach der Wanderung einen „kleinen“ Snack, der sich dann als vollwertiges Essen entpuppte, mit Muscheln nach Seemannsart, gebratenen Paprika und frischem Bier, zu einem wirklich günstigen Preis mit Meerblick am Cala Mesquida…Gutes muss also auch auf Mallorca nicht zwangsläufig teuer sein!
Tag 3 kam dann der endgültige Höhepunkt: der höchste erreichbare Punkt auf der Insel, der PUIG de Massanella mit rd.1.335 Metern Höhe durchaus beachtlich. Der eigentlich höchste Berg, der Puig Major, ist leider militärisches Sperrgebiet, daher nicht erreichbar, was uns aber angesichts der Schönheit der Wanderung nur wenig störte. Ausgangspunkt dieser Wanderung war der Coll de sa Bataia, nicht nur für Wanderer ein sehr beliebtes Ziel, wie wir auf der Anfahrt feststellten durften. Gefühlt HUNDERTE von Rennradfahrern, die teils leider auch undiszipliniert die Straßen für sich in Beschlag nahmen-wir kamen uns vor wie ein Begleitfahrzeug bei der Tour de France, daher mussten wir uns teilweise auch relativ langsam den Berg hinaufschlängeln…na ja, war auch ein Erlebnis…
Das Ziel erreicht, Auto geparkt und schon ging’s los. In Summe warteten auf uns rd.12 km Wanderung und rd. 750 Höhenmeter, die wir auch zügig erklommen, nicht ohne dabei an einer „berüchtigten“ Eintrittsstelle unsere 6.- pro Person zu begleichen ( der Weg führte vorbei an einer privaten Finca, deren Besitzer sich hiermit wohl ein nettes Körberlgeld verdient…was uns aber nicht störte, anderen Wanderern aber oftmals scheinbar sauer aufstößt…)
Manchmal musste man zwar recht genau schauen, um die Steinmännchen entlang des Weges auch zu finden, aber als alpinerfahrene Bergmenschen war das letztlich keine besondere Herausforderung, und nach rund 110 min hatten wir das Ziel erreicht: der höchste Punkt der Insel, inkl.Gipfelbussi,eh klar! Super Ausblick, leider durch die aufziehenden Wolken ziemlich beeinträchtigt, aber dennoch konnten wir unsere Blicke durch die Berglandschaft der Tramuntana schweifen lassen. Als Wanderinsel hatte uns Mallorca inzwischen völlig überzeugt, weit und breit kein Zwang sich mit saufenden Menschenmassen rumschlagen zu müssen.



Zum Abschluss des Tages besuchten wir noch Freunde die inzwischen ein mehr als nettes Häuschen auf Mallorca erworben hatten, inklusive frisch zubereiteter Paella und einer sehr internationalen Runde aus Südafrika, Finnland und Österreich-der perfekte Abschluss eines tollen Tages! Der Abend zeigte auch, daß es selbst um diese Jahreszeit auf Mallorca sehr frisch sein kann – starker Regen und kühle 11 Grad liessen fast alpine Gefühle aufkommen.
Das Ende naht…eigentlich würden wir noch gerne bleiben!
Nach drei somit recht intensiven Tagen wurden wir an unserem letzten Tag aber wieder mit strahlendem Sonnenschein belohnt – Pool, Meer, Eiskaffee, ein gutes Buch und ein abschließender Strandlauf machten uns den Abschied recht schwer….
Jedenfalls hat sich meine Sehnsucht nach Mallorca absolut bezahlt gemacht: vor allem um diese Jahreszeit eine tolle Insel, man kann dem Massen auch recht gut aus dem Weg gehen ( pro Jahr zählt die Insel immerhin rd.45!! Mio.Gästenächtigungen mit mehr als 400.000 Gästebetten ). Damit scheint die Insel, vor allem in den Hochsommermonaten, durchaus an die Kapazitätsgrenzen zu stossen – die Bestrebungen des Inselrats laufen daher auch eine sukzessive Reduktion der Betten hin, was sicher nur zu begrüßen ist. Tourismus funktioniert nur, solange das Gleichgewicht zwischen Natur, Einheimischen und Gästen einigermaßen gegeben ist – es wäre schade, würde das kippen, denn Mallorca ist wirklich eine Reise wert!
Auch angesichts der Massen an Rennradfahrern waren wir beeindruckt und gleichzeitig geteilter Meinung, ob dies nicht manchmal auch gleichzeitig Fluch, und nicht nur Segen bedeutet, da die Straßen teilweise nicht von Autos, sondern Radfahrern überfüllt sind. Aber wer deswegen herkommt, wird’s wohl auch mögen…
In Summe jedenfalls: Daumen hoch für Mallorca, das Ballermann-Image wird der Insel nicht gerecht! Aber, überzeugt euch einfach selbst, hier abschließend noch ein paar Impressionen.
Knapp vor dem Abschied von Mallorca Poolidylle im Hotel Muro Palace Am Mirador de Penya
PS: freue mich auf über euer „gefällt mir“ oder das Teilen mit euren Freunden…danke schön!
Euer Gernot(sReisen)